Essstörungen und Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) sind zwei komplexe psychische Erkrankungen, die oft gemeinsam auftreten und sich gegenseitig beeinflussen können. Ca. 30-70% aller Menschen mit Borderline sind auch von Essstörungen betroffen.1 Somit sind Essstörungen neben Depressionen die häufigsten mit auftretenden Krankheit bei Borderline-Betroffenen.
Dieses Zusammenspiel kann die Behandlung und das Leben mit Borderline erschweren und erfordert eine umfassende, ganzheitliche Herangehensweise.
Das Zusammenspiel von Essstörungen und der Borderline-Persönlichkeitsstörung ist komplex und vielschichtig. Einige der Hauptwege, in denen sich diese beiden Störungen gegenseitig beeinflussen können, sind:
Die Behandlung von Essstörungen und Borderline-Persönlichkeitsstörung erfordert eine multidisziplinäre Herangehensweise, die medizinische, psychotherapeutische und unterstützende Interventionen umfasst. Eine Therapie, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen jedes Einzelnen eingeht, ist entscheidend.
Für Menschen, die sowohl an Essstörungen als auch an Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden, ist eine Behandlung, die beides integriert, besonders wichtig. Dies kann die Kombination von Therapien wie kognitiver Verhaltenstherapie, Dialektisch-Behavioraler Therapie (DBT) und Unterstützungsgruppen umfassen, die darauf abzielen, sowohl das Essverhalten als auch die emotionalen Herausforderungen anzugehen.
Wer starkes Untergewicht hat oder/und häufig erbricht oder andere gegenregulierende Maßnahmen (wie Abführmittel, übermäßigen Sport) einsetzt, sollte unbedingt parallel medizinisch begleitet werden, da hier das Risiko auf ernste Herz-Kreislauf-Entgleisungen besonders hoch ist.
Der Weg der Genesung ist für jeden individuell und erfordert Zeit, Geduld und Unterstützung. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die die physischen, emotionalen und sozialen Aspekte der Gesundheit berücksichtigt, kann einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen mit Essstörungen und Borderline-Persönlichkeitsstörung haben.