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Häufig wird selbstverletzendes Verhalten (SVV) mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung in Verbindung gebracht. In der Tat kann ein solch gegen sich selbst gerichtetes Verhalten auf eine Borderline-Erkrankung hinweisen, muss aber nicht zwingend damit einhergehen. Studien zeigen, dass SVV bei bis zu 80% der Borderline-Betroffenen ein auftretendes Symptom darstellt. Dabei wirft selbstverletzendes Verhalten oft Fragen auf: Warum fügen sich Betroffene absichtlich Schmerzen zu? Welche Auswirkungen hat das, und wie kann man ihnen helfen, gesündere Wege zu finden? In diesem Artikel gehen wir diesen Fragen nach und beleuchten die Hintergründe von selbstverletzendem Verhalten bei Borderline.


  1. Selbsttest
  2. Was ist selbstverletzendes Verhalten?
  3. Gründe für SVV
  4. Welche Auswirkungen hat SVV
  5. Wie kann damit umgegangen werden?
  6. Alternativen zu selbstverletzendem Verhalten
  7. Fazit

Mache den Selbsttest

Du vermutest, dass du von einer Borderline-Persönlichkeitsstörung betroffen sein könntest? Wie bereits erwähnt, kann selbstverletzendes Verhalten einen Hinweis auf diese Erkrankung geben, muss aber nicht zwangsläufig ein Teil davon sein. Vielmehr sind es Schwierigkeiten im Umgang mit starken Emotionen, instabile Beziehungen, impulsive Verhaltensweisen und ein eher geringes Selbstbewusstsein, die auf die Erkrankung hindeuten. In unserem Selbsttest kannst du innerhalb weniger Minuten herausfinden, ob du betroffen sein könntest und ob die Online-Therapie priovi dir helfen kann.

 

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Was ist selbstverletzendes Verhalten?

Selbstverletzendes Verhalten beschreibt Handlungen, bei denen sich Betroffene absichtlich körperliche Verletzungen und Schmerzen zufügen, ohne dabei einen Suizidversuch einleiten zu wollen. Das Schneiden und Ritzen der eigenen Haut verstehen die meisten wahrscheinlich am ehesten unter selbstverletzendem Verhalten. Allerdings zählen auch andere Verhaltensweisen, die nach außen weniger sichtbar sind, hinzu, wie beispielsweise das Schlagen des eigenen Kopfes gegen Wände oder das Ausreißen der eigenen Haare.

Gründe für selbstverletzendes Verhalten

Die Gründe für selbstverletzendes Verhalten sind komplex und individuell. Häufig spielen folgende Faktoren eine Rolle:

  • Emotionsregulation

    Viele Betroffene nutzen das Verletzen des eigenen Körpers, um mit emotionaler Überlastung umzugehen und diese intensiven emotionalen Spannungen abzubauen. Der körperliche Schmerz lenkt von psychischem Schmerz ab oder ersetzt diesen kurzfristig.

  • Gefühlswahrnehmung

    Manche Menschen mit Borderline berichten, dass sie sich oft emotional „leer“ fühlen. SVV wird dann genutzt, um sich wieder „lebendig“ zu fühlen und sich selbst wieder zu spüren.

  • Selbstbestrafung

    Starke Schuld- oder Schamgefühle können Betroffene dazu bringen, sich selbst zu bestrafen.

  • Kommunikation und Ausdruck

    SVV kann ein Hilfeschrei sein – ein Weg, unaussprechliche Emotionen oder innere Konflikte nach außen sichtbar zu machen.

Welche Auswirkungen hat selbstverletzendes Verhalten?

Selbstverletzendes Verhalten hat sowohl kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen:

  • Kurzfristig: Viele Betroffene erleben zunächst Erleichterung oder ein Gefühl der Kontrolle. Allerdings hält dieses Gefühl nicht lange an.

  • Langfristig: Die körperlichen Folgen können Narben, Infektionen oder bleibende Schäden sein. Psychisch verstärkt selbstverletzendes Verhalten oftmals das Gefühl von Scham und Hilflosigkeit, was die Spirale negativer Emotionen weiter antreibt. Darüber hinaus kann selbstverletzendes Verhalten zur Gewohnheit werden und einen suchtähnlichen Charakter entwickeln.

Wie kann mit selbstverletzendem Verhalten umgegangen werden?

Es gibt verschiedene Ansätze, um mit selbstverletzendem Verhalten umzugehen:

  1. Therapeutische Unterstützung:

    1. Dialektisch-Behaviorale Therapie: Diese Therapieform wurde speziell für Menschen mit Borderline entwickelt und hilft, Emotionen zu regulieren und gesunde Bewältigungsstrategien zu erlernen.
    2. Kognitive Verhaltenstherapie: Kann helfen, die zugrunde liegenden Gedankenmuster zu verstehen und zu verändern.
    3. Online-Therapie priovi: Die Online-Therapie basiert auf der Schematherapie und kann dir dabei helfen, emotionale Stabilität zurückzugewinnen.
  2. Erkennen von Auslösern

    Das Führen eines Tagebuchs kann helfen, bestimmte Muster zu erkennen, die zu selbstverletzendem Verhalten führen. Das Ziel ist es, frühzeitig gegenzusteuern.

  3. Unterstützung durch Angehörige

    Ein stabiles und verständnisvolles Umfeld kann dazu beitragen, dass Betroffene andere Wege finden, ihre Gefühle auszudrücken.

  4. Medikamentöse Behandlung

    In manchen Fällen können Antidepressiva oder andere Medikamente helfen, emotionale Instabilität zu reduzieren. Bitte konsultiere diesbezüglich immer deinen behandelnden Arzt oder deine behandelnde Ärztin

Alternativen zu selbstverletzendem Verhalten

Ein wichtiger Schritt für Borderline-Betroffene ist es, gesunde Alternativen zu finden, die das Bedürfnis nach Kontrolle, Ausdruck oder Spüren des eigenen Körpers erfüllen können:

  • Körperliche Aktivität: Sportarten wie Laufen, Yoga oder Tanzen können helfen, Emotionen abzubauen und das Körpergefühl zu stärken.

  • Kreative Tätigkeiten: Malen, Schreiben oder Musizieren bieten eine Möglichkeit, Emotionen auszudrücken.
  • Sinnesreize: Es gibt verschiedene alternative Wege, starke Sinnesreize auszulösen, wie das Halten eines Eiswürfels, das Kneten eines Anti-Stress-Balls, eine eiskalte Dusche oder das Essen einer Zitrone – all das kann intensive Gefühle kanalisieren.
  • Achtsamkeitsübungen: Atemübungen oder passende Meditationen können helfen, sich zu erden und den eigenen Körper bewusst wahrzunehmen.

Fazit - Selbstverletzendes Verhalten

Selbstverletzendes Verhalten ist für Menschen mit Borderline oft ein Ventil, um mit intensiven Emotionen oder innerer Leere umzugehen. Es ist jedoch keine überdauernde Lösung, sondern ein Zeichen dafür, dass Hilfe notwendig ist. Therapie, Unterstützung durch das Umfeld und gesunde Alternativen zur Emotionsregulierung können den Weg zu einem stabileren Leben ebnen.



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